Testbericht: Mama Nuka
- Marina Hendrix
- 14. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Produktbewertung: Die pflanzengefärbte Trage aus Bio-Baumwolle für alle, die Nachhaltigkeit groß schreiben. Mama Nuka setzt auf kurze Produktionswege, faire Arbeitsbedingungen und umweltschonende Herstellungsverfahren.

Bei den Tragen von Mama Nuka handelt es sich um Halfbuckles (= Tragen mit Trägern zum Binden und Schnalle am Bauch). Nuka kommt übrignes aus dem englischen - "nook" steht dabei für Schlupfwinkel.
Das Sortiment umfasst zwei verschiedene Kollektionen, die sich in Herkunft und Herstellungsweise unterscheiden. Die Signature-Kollektion zeichnet sich durch Stoffe aus, die in Indien in Handarbeit gewebt werden. Für die Färbung werden ausschließlich traditionelle Färberpflanzen verwendet, ganz ohne chemische Zusätze. Jede Trage erhält dadurch ihren eigenen Charakter und bringt ein Stück traditionelles Handwerk mit sich. Genäht werden die Tragen dann in Europa. Die Classic-Kollektion hingegen wird komplett in Europa gefertigt und entspricht dem internationalen GOTS-Standard. Dieser Standard stellt sicher, dass sowohl ökologische als auch soziale Kriterien während der gesamten Produktion berücksichtigt werden – von der Gewinnung der Rohstoffe bis hin zur Verarbeitung.
Wie die Trage im Alltag abschneidet, kannst du hier im Testbericht zu Mama Nuka lesen.
Der erste Eindruck
Leicht, kompakt und einfach – „weniger“ geht fast nur noch beim Tragetuch. Getestet habe ich ein Modell aus der Classic-Kollektion.
Das Design ist einheitlich: von den Bändern der Kopfstütze über den Bauchgurt bis hin zur optionalen Tragetasche und dem Verbindungsgurt. Der weiche Stoff zeigt einen dezenten Schimmer, und durch die einzige, einfache Einstellungsmöglichkeit wirkt die Trage insgesamt aufgeräumt und klar strukturiert. Bis auf das hier gezeigte Design in Leo sind die Tragen in eher unaufgeregten Tönen ohne Muster erhältlich.

Die Fakten
Die Eigenschaften der Tragehilfe
Die trapezförmige Kopfstütze ist fest am Rückenteil angenäht. Das freie Ende ist abgerundet und kann an den seitlichen Rändern bis zum Rückenteil hin durch einfaches Zusammenschieben auf den Bändern zusammengerafft werden. Eine zusätzliche Fixierung der Raffung gibt es nicht. Die Bänder sind insgesamt relativ lang, sodass sie auch beim Tragen auf dem Rücken gut zu erreichen sind. Das Label ist lediglich auf einer Seite der Kopfstütze angebracht, sodass es nur zu sehen ist, wenn die Kopfstütze unbenutzt an der Trage herunterhängt.

Das zweilagige Rückenteil besteht aus diagonalelastischem Stoff, der sich wunderbar anschmiegt. Das Rückenteil ist dezent sanduhrförmig geschnitten, sodass sich die seitlichen Kanten leicht nach innen hin abrunden und unten am Steg breiter werden.
Die Länge des Rückenteils wird gleichzeitig mit der Einstellung der Stegbreite angepasst. Dazu dient ein schmaler Tunnel im unteren Drittel des Rückenteils, womit sich die Breite und dadurch automatisch auch die Länge durch eine Kordel mit Kordelstopper zusammenziehen lässt. Abgesehen vom Kordelstopper ist der Tunnel optisch kaum wahrnehmbar.
Das Rückenteil selbst ist fest am Bauchgurt angenäht. Der Bauchgurt bleibt auch bei kleinster Einstellung formstabil, ohne sich stark zusammenzuziehen.
Weder am Bauchgurt noch in der Innenseite des Rückenteils findet man das obligatorische Sicherheitslabel. Die Beinausschnitte sind ungepolstert.

Der Bauchgurt ist etwa vier Finger breit und gerade geschnitten. Er ist weich und flexibel, bleibt dabei aber formstabil. Das Gurtband endet in einer einfachen 2-Wege-Schnalle ohne zusätzlichen Sicherheitsmechanismus und kann in der Position individuell angepasst werden. Die Enden der Gurtbänder lassen sich mithilfe eines kleinen, angenähten Gummibands aufrollen.

Die Träger sind ebenfalls etwa vier Finger breit und leicht gepolstert, wobei die Polsterung eher einer zusätzlichen Stofflage entspricht als einer dicken Polsterung. Über die Länge des Rückens der tragenden Person ist der "gepolsterte" Teil in zwei durchgehenden Kammern getrennt. Die Träger bleiben in der Breite konstant. Nach dem "gepolsterten" Teil geht der Stoff wieder in zwei Lagen wie am Rückenteil und Kopfstütze über. Auf Höhe der Schultern gibt es je eine angenähte Lasche für die Bänder der Kopfstütze.
Als Zubehör seperat erhältlich gibt es eine Cross-Body-Bag, (hier als Bauchtasche getragen) im passenden Design, in die beispielsweise die Trage problemlos verstaut werden kann. Neben dem größeren Fach gibt es auch noch ein weiteres kleines Fach, in dem der Verbindungsgurt zum Tragen auf dem Rücken verstaut werden kann.
Zusammenfassung Pro und Kontra
Pro:
nachhaltig produziert
klein verstaubar
durch eine einzelne Einstellungsmöglichkeit einfach im Handling
unproblematischer Wechsel zwischen mehreren Personen
Kontra:
Die Pflanzenfarbe wäscht sich bei den ersten Waschgängen eventuell etwas aus (seperat waschen!)
Die Anleitung könnte die Stegeinstellung genauer darstellen
Die abschließende Bewertung zum Testbericht der Trage von Mama Nuka
Einfach, funktional und fair. Durch die einzige Ein- oder auch Verstell-Möglichkeit, die gleichzeitig Länge und Breite der Trage justiert, ist das Handling unkompliziert. Das Konzept der Trage ist durch und durch geradlinig, es gibt keinen Schnickschnack, keine auffälligen Nähte und kein Gedöns. Perfekt für alle, bei denen es "schnell und einfach" gehen muss, wenn man gleichzeitig keine Abstriche in Qualität und Nachhaltigkeit machen möchte.
Allerdings setzt das wie immer voraus, dass die Trage korrekt angelegt wird. Hier würde ich mir persönlich eine genauere Anleitung wünschen.
Wer lieber etwas mehr Polsterung möchte, schaut sich lieber woanders um. Dafür ist die Trage leicht und klein verstaubar.
Habt ihr die Mama Nuka Trage schon getestet oder überlegt, sie auszuprobieren? Schreibt gerne in die Kommentare, wie ihr sie findet!
























Ich liebe Marinas Testberichte! Danke dass du dir immer so viel Mühe gibst ❤️