*und selbstverständlich allen anderen Bezugspersonen, egal welchen Geschlechts!
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Noch während meiner Schwangerschaft wurde ich immer wieder von verschiedenen Personen in meinem Umfeld gefragt, ob mein Mann denn auch Elternzeit nehmen würde - und wann.
Unser Plan war demnach die ersten vier Wochen, um im Wochenbett zu unterstützen und nochmal um den ersten Geburtstag herum.
Teils stieß ich damit sogar auf Unverständnis. Warum mein Mann nicht gleich später Elternzeit nehmen würde, schließlich könne er doch mit so einem Baby eh nichts anfangen. Vor allem nicht weil ich vorhatte zu Stillen.
Puh. Weil ich stille soll also mein Mann nichts mit unserem gemeinsamen Kind anfangen können? Und warum kann ein Mann grundsätzlich nichts mit einem Neugeborenen anfangen? Abgesehen von den Brüsten - und es gibt Frauen, die ihre Kinder nicht stillen - wo ist der Unterschied?
Also ging ich davon aus, dass das wohl wieder ein klassisches "Generationsdingens" war und wir hielten an unserem Plan fest.
Meinen Mann konnte ich vom Tragen relativ schnell mit stichhaltigen Argumenten überzeugen, er hat das Tragetuch kennengelernt und regelmäßig benutzt. Später kam noch "seine" Trage hinzu, nachdem die liebe Anna von "Babyspass im Altmühltal" ihn fachmännisch beraten hatte.
Das Tragen wurde für meinen Mann eine Selbstverständlichkeit. Und ich konnte im Wochenbett auch mal alleine sein. Meinen Körper nur für mich haben. Ein ausgiebiges Bad nehmen und entspannen. Denn selbst wenn das Baby weint - Papa hat eine neue Superkraft! Papa kann das! Die Allzweckwaffe war dabei das Tragen - quasi das "Stillen der Väter".
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Gleichzeitig hatte unser Baby den vehement eingeforderten Körperkontakt. Nicht bei mir - aber beim Papa. Und auch auf dessen Brust kann man wunderbar einschlafen. Einfach so. Ganz nebenbei beim Abwasch in der Küche.
Der Vorteil davon ist auch, dass unser Kind von Beginn an gewohnt war, auch mit Papa einzuschlafen. Trotz Stillen und vor allem Einschlafstillen wohlgemerkt! Und ohne Schnuller noch dazu.
Es war also kein Problem, dass der Papa unsere Tochter ab ca. 9 Monaten alleine ins Bett bringen konnte.
Was für eine Freiheit für mich! Einfach mal am Abend alleine sein. Nur für mich. Und dabei stumpf ins Handy gucken. Herrlich.
Dass die Papa-Tochter-Bindung durch das Tragen bereits in den ersten Wochen nochmal mehr zunahm, hätte ich mir so gar nicht vorgestellt. Denn mein Mann war bereits vor der Geburt schon ein sehr engagierter Papa!
Durch das Tragen haben sich nochmal zusätzliche Papa-Kompetenzen entwickelt. Von wegen er kann ja eh nichts tun! Es gab für fast alles eine Lösung: das Baby tragen!
(Nur bei Hunger wurde es etwas schwierig) Außerdem hatte mein Mann dadurch den Eindruck mich entlasten zu können, was wiederum ihm ein gutes Gefühl gegeben hat. Je mehr er getragen hat, desto mehr Zeit verbrachte er mit unserer Tochter, lernte sie immer besser "lesen" und konnte immer besser und schneller auf ihre Bedürfnisse eingehen. Und ich bin mir sicher, auch unsere Tochter hat schnell gelernt, dass Papa eine zuverlässige Bindungsperson ist.
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